Konzert

Beschwingt und leichtfüßig ins neue Jahr

Rückblick auf ein Konzert mit Ballettmelodien zum Jahresauftakt

Einen Abend, der die Seele zum Tanzen bringe, versprach Pfarrer Lukas den Zuhörern beim Neujahrskonzert der Stadtkapelle Bobingen, obwohl er selbst kein Ballettexperte sei, geschweige denn gerne tanze.

Rund eine kurzweilige Stunde lang entführte die Stadtkapelle das Publikum in die Welt des Tanzens. Unterstützt wurden Dirigent Miloś Glückmann und das Orchester von Pfarrer Lukas, der das Konzert mit besinnlichen und humorvollen Ansagen moderierte.

Mit dem bekanntesten Stück aus dem Ballett „La Fille mal gardée“, dem „Clog Dance“, eröffneten die Musiker leichtfüßig den Abend. „Manche Schuhe möchte ich mir nicht anziehen müssen“, zielte Lukas nicht nur auf die unbequemen Holzschuhe ab und regte mit einem Sprichwort der Apachen zum Nachdenken an: „Großer Geist, bewahre mich davor, über einen Menschen zu urteilen, ehe ich nicht eine Meile in seinen Mokassins gegangen bin.“

Mit dem eingängigen „Sandpaper ballet“ von Leroy Anderson zeigte das Schlagzeugregister, dass der rhythmische Umgang mit Schleifpapier einfach gute Laune machen kann. Die mitreißenden Melodien von Shostakovich, Tschaikowsky und Chatchaturian ließen bei vielen Zuhörern die Füße wippen.

Schwermütige Klänge erlebte das Publikum in „Solvejgs Lied“ aus der Schauspiel-Musik „Peer Gynt“, das sehr schön intoniert wurde von den Musikern der Stadtkapelle Bobingen. Pfarrer Lukas gab den Anwesenden hier auf den Weg mit, dass die richtige Haltung für das neue Jahr Mut und Vertrauen sei: Mut loszugehen, voller Erwartung, was kommen wird. Und Vertrauen, dass am Ende alles gut werden wird. Das darauffolgende Stück „The Witches‘ Sabbath“ aus Puccinis Oper „Le Villi“ arrangiert von Johan de Mejji, ließ sämtliche Schwermut bei einem Wirbel von Klarinettenläufen vergessen.

„Ich konnte mir unter Ballettmusik nichts Konkretes vorstellen“, sagte eine Besucherin beim anschließenden geselligen Ausklang im Foyer der Singoldhalle, „doch jetzt bin ich wirklich sehr überrascht, wie bekannt mir viele Melodien waren und wie mitreißend das ganze Konzert war.“